Der Räuber Hotzenplotz

Inhalt

Der Räuber Hotzenplotz ist einer der gerissensten Räuber, die es gibt. Eines Tages raubt er die Kaffeemühle von Kasperls Großmutter. Das Besondere an dieser von Kasperl und Seppel selbst erfundenen Kaffeemühle ist, dass sie beim Kurbeln Großmutters Lieblingslied spielt. Da der Wachtmeister Dimpfelmoser, nicht in der Lage ist, den Räuber zu fassen, entschließen sich Kasperl und sein bester Freund Seppel den Räuber aufzuspüren. Doch leider schlägt ihr Versuch fehl und sie werden von dem Räuber gefangen genommen. Sie hatten aber gerade noch Zeit gehabt, ihre Hüte zu vertauschen und somit denkt der Räuber, dass Kasperl Seppel und Seppel Kasperl ist. Er verkauft den vermeintlichen Seppel an den großen und bösen Zauberer Petrosilius Zwackelmann, der ihn zum Kartoffelschälen braucht (denn dieser Zauberer kann alles zaubern, nur nicht die Schalen von den Kartoffeln), während Seppel, als Kasperl verkleidet, für den Räuber in der Höhle arbeiten muss.

Als Zwackelmann eines Tages einen Kollegen in Buxtehude besucht, kommt Kasperl hinter das Geheimnis des bösen Zauberers. Dieser hatte einst die gute Fee Amaryllisin eine Unke verwandelt. Kasperl beschließt, ihr zu helfen, doch dieser mächtige Zauber kann nur durch Feenkraut aufgehoben werden, aber das wächst auf der Hohen Heide unter einer alten Wetterfichte. Zusammen mit Seppel macht er sich auf den Weg dorthin. Werden sie es schaffen, die Fee Amaryllis zurückzuverwandeln? Und was wird aus dem Räuber Hotzenplotz und dem mächtigen Zauberer Zwackelmann? Werden sie auch weiterhin die Menschen in Angst und Schrecken versetzen?

Eine spannende Geschichte für Kinder ab 5 Jahren nach dem bekannten Kinderbuch von Otfried Preußler.

Hintergrund

Der Autor

Otfried Preußler (* 20. Oktober 1923 in Reichenberg, Böhmen), seine Eltern waren Lehrer, der Vater nebenbei auch Heimatforscher und Volkskundler. Aus der böhmischen Heimat schöpft Preußler später viele seiner Erzählstoffe. Bereits als kleiner Junge war er oftmals mit seinem Vater unterwegs, der die Sagen des böhmischen Isergebirges zusammentrug. Der behüteten Kindheit folgten die bitteren Kriegsjahre. Unmittelbar nach seinem Abitur 1942 wurde er zum Kriegsdienst im Zweiten Weltkrieg eingezogen. Zwar überstand er den Einsatz an der Ostfront, geriet aber 1944 als 21-jähriger Leutnant in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Die nächsten fünf Jahre seines Lebens verbrachte er in verschiedenen russischen Lagern in der tatarischen Republik, wie beispielsweise Jelabuga.

Nach der Entlassung aus der Gefangenschaft im Juni 1949 fand er mit viel Glück im oberbayerischen Rosenheim seine heimatvertriebenen Angehörigen und seine Verlobte aus Reichenberg, Annelies Kind, wieder. Noch im selben Jahr feierten sie Hochzeit. 1951 wurde seine Tochter Renate geboren, 1953 seine Tochter Regine und 1958 seine Tochter Susanne.

Von 1953 bis 1970 war er zunächst als Volksschullehrer, dann als Rektor an einer Schule in Rosenheim tätig. Hier kam sein erzählerisches und zeichnerisches Talent den Kindern zugute, nicht selten erzählte er seinen unruhigen Schülern Geschichten, die er später aufschrieb und veröffentlichte.

Anfangs arbeitete Preußler nur nebenberuflich als Schriftsteller (er schrieb u.a. Hörspiele für den Kinderrundfunk). Später kamen die ersten Kinderbücher (1956 erschien sein erstes Buch Der kleine Wassermann) und auch einige Übersetzungen hinzu. Mittlerweile hat er insgesamt 32 Kinder- und Jugendbücher geschrieben. Seine Bücher haben eine deutsche Gesamtauflage von über 15,2 Millionen Exemplaren und liegen in ca. 275 Übersetzungen vor.

Otfried Preußler lebt heute als freier Schriftsteller in Haidholzen bei Rosenheim.

Die Buchreihe

Der Räuber Hotzenplotz ist eine Figur des Kinderbuch-Autors Otfried Preußler. Es erschienen drei Erzählungen mit Hotzenplotz:

„Der Räuber Hotzenplotz“, am 1. August 1962 erstmals veröffentlicht

„Neues vom Räuber Hotzenplotz“, erschienen 1969

„Hotzenplotz 3“, erschienen 1973

Die Bücher wurden in 34 Sprachen übersetzt und über sechs Millionen Mal verkauft. Alle drei Werke wurden auch als Kinderhörspiele auf Schallplatten veröffentlicht.

Entstehung

Anfang der Sechzigerjahre hatte sich Otfried Preußler monatelang vergeblich mit den ersten Ansätzen zu „Krabat“ herumgeschlagen. Aus lauter Enttäuschung fasste er den Entschluss, zur Abwechslung etwas Lustiges zu schreiben. Er entschied sich für eine Kasperlgeschichte, in der alle Charaktere vorkommen sollten, die zu einem richtigen Kasperlstück gehören: ein Kasperl, Seppel, die Großmutter, der Räuber (Hotzenplotz), der Polizist (Dimpfelmoser), der Zauberer (Zwackelmann) usw.

Der Anfang war schnell geschrieben, und da er für seinen Räuber einen richtig schönen Kasperletheaternamen brauchte, bekam er den Namen eines Städtchens in Mährisch Schlesien, tschechisch Osoblaha, der Preußler in Erinnerung geblieben war und schon damals einen großen Eindruck auf ihn machte.

Als Otfried Preußler sich die erste Geschichte vom Räuber Hotzenplotz ausdachte, konnte er nicht ahnen, dass sein Buch einen solch positiven Anklang bei den Leserinnen und Lesern finden würde. Denn ursprünglich wollte er nur ein Buch über den Räuber Hotzenplotz schreiben. Doch nachdem er von tausenden von Kindern Anfragen, Bitten und detaillierte Vorschläge für weitere Hotzenplotz-Bücher bekommen hatte, entschloss er sich, sieben Jahre nach dem ersten Teil, ein weiteres Buch über den Räuber zu schreiben.

Aufgrund der Tatsache, dass der Hund Wasti, den die Witwe Schlotterbeck versehentlich in ein Krokodil verwandelte, am Ende des zweiten Bandes nicht wieder zurückverwandelt wurde, bekam Preußler auch nach dem zweiten Teil wieder eine riesige Flut an Briefen und Postkarten seiner Fans. Daraufhin schrieb Otfried Peußler einen weiteren Band, bei dem er genau darauf achtete, auch ja keinen offenen Handlungsfaden zu übersehen. Zudem erklärte er am Ende des Buches, dass es sich dabei endgültig um die letzte Kasperlgeschichte handelte.

Verfilmungen

1967 brachte die Augsburger Puppenkiste die Geschichte auf die Marionettenbühne und damit ins Fernsehen. 1974 wurde Der Räuber Hotzenplotz unter der Regie von Gustav Ehmck verfilmt. 1978 wurde der zweite Teil („Neues vom Räuber Hotzenplotz“) für die Leinwand adaptiert. 2006 fand Der Räuber Hotzenplotz unter der Regie von Gernot Roll erneut den Weg auf die Leinwand.

Bilder

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